Liebe Zulic!
Mit Entsetzen und völligem Unverständnis hörte ich, daß euer Pachtvertrag nicht verlängert wird durch den Besitzer des Hottenlocherhof mit dem verhältnismäßig kleinen Teil der durch euch bewirtschafteten Flächen. Die weiteren Verpächter sähen euch Zulic gern weiterhin als Pächter ihrer Flächen, weil sie diese in guten schonenden Händen wissen. Nur mit der insgesamt von euch bewirtschafteten Fläche könntet ihr den Hottenlocherhof zu dem machen, was er heute ist: Zu einer weitbekannten Kulturstätte, zu einem Ort, von dem viele Menschen vielfältige, gesunde Lebens-
Mittel einkaufen, und zu einem begehrten Ausbildungsbetrieb!
Nur, mit wie viel Mühe, Arbeit und Denken habt ihr das alles geschafft... Nicht mit einer 40 Std.-Woche!
Außerdem habt ihr ein für den jetzigen Betrieb notwendiges Wohnhaus aus eigenen Mitteln erstellt. Um dabei zu helfen und dort ihre alten Tage zu verbringen, verkaufte eure Mutter Brigitte ihr Elternhaus - und soll mit euch zusammen jetzt "an die Luft" gesetzt werden? Unmöglich! Das wäre unmenschlich!
Also hoffe und wünsche ich, daß euch der Hottenlocherhof als Wirkensstätte und Heimat weiterhin doch erhalten bleibt.
Das schreibt euch eure uralte, bald 93jährige Freundin Waltraud Colsman, die mit ihrem Alfred zusammen vor über 60 Jahren begann einen sehr vernachlässigten Hof nach Demeterrichtlinien zu bewirtschaften. April 2021. Mit den besten Wünschen Eure Waltraud